Wednesday, September 18, 2019
Selbstüberschreitung: Jonas Cohns Wertphilosophie und Pädagogik vor dem Hintergrund der Ethik Friedrich Nietzsches :: German Essays
Selbstà ¼berschreitung: Jonas Cohns Wertphilosophie und Pà ¤dagogik vor dem Hintergrund der Ethik Friedrich Nietzsches ABSTRACT: Teaching philosophy and pedagogy at the University of Freiburg from 1897 to 1933, Jonas Cohn fought mainly against Friedrich Nietzsche and the influence of the ethics of Nietzsche on the youth of his time. A declaration made by Cohn in the Preface of his Science of Value (1932) shows this: "The title 'science of value' means polemics, too: I fight against all, who following Nietzsche deny the possibility of a science of value." But this opposition to Nietzsche and to his followers is not the only aspect of Cohn's relation to Nietzsche. On the other side, Cohn attempted to integrate some of the important traits of Nietzsche's ethic in his own conception of philosophy and pedagogics. The expression "self-transcendence" (Selbstà ¼berschreitung) stands for this ambition of Cohn. This can be demonstrated by some biographical data and by the interpretation of Cohn's philosophy of value. "'Wertwissenschaft' ist auch polemisch gemeint: Ich kà ¤mpfe gegen alle, die im Gefolge Nietzsches eine Wissenschaft vom Werte leugnen." - Diese eindeutige Erklà ¤rung stellte der reife Jonas Cohn, Philosoph und Erziehungswissenschaftler an der Università ¤t Freiburg von 1897 bis 1933, seiner "Wertwissenschaft" von 1932, seinem Hauptwerke, im Vorwort voran. Hat Jonas Cohn seine Lebensarbeit gegen Friedrich Nietzsche und dessen Wirkung ausgerichtet? Ich mà ¶chte diese, von Cohn selbst nahegelegte, Auffassung relativieren und aufweisen, daß Cohns Wertphilosophie und Erziehungslehre trotz weitreichender Differenzen Zà ¼ge Nietzschischen Geistes aufgenommen hat. Der Titel und Grundbegriff der Cohnschen Ethik "Selbstà ¼berschreitung" signalisiert nicht nur Parallelità ¤t und Nà ¤he zu Nietzsche; "Selbstà ¼berschreitung zeigt auch an, daß Cohn Intentionen Nietzsches, Momente des fà ¼r Nietzsche signifikanten Begriffs der "Selbstà ¼berwindung" in seine "objektive Wertlehre" à ¼bergefà ¼hrt hat. Ich werde zunà ¤chst anhand einiger biographischer Daten die Bedeutung Nietzsches fà ¼r Cohn wahrscheinlich machen, bevor der Inhalt der Wertphilosophie und Ethik Cohns selbst kurz zur Sprache kommen soll. Drei Momente sind auszufà ¼hren, die Cohn in seiner Biographie mit Nietzsche konfrontierten: Zeitliche und à ¶rtliche Nà ¤he zu Nietzsche und die persà ¶nliche Begegnung mit Denkern, die Cohn beeinflußten. Jonas Cohn (1869-1947) studierte nach einem glà ¤nzenden Abitur in Berlin (1888) zunà ¤chst in Leipzig, Heidelberg und Berlin Naturwissenschaft und promovierte mit einer experimentellen Arbeit in Botanik in Berlin 1892 zum Doktor der Philosophie. Nach der Promotion in Botanik wandte sich Cohn dem engeren Gebieten der Philosophie zu, ohne dabei zu unterlassen, seinem "geistigen Leben durch empirische Einzelarbeit gleichsam einen festen Unterbau zu schaffen". (SD, (1) S. 6) Diesen empirischen Unterbau erwarb sich Cohn in der experimentellen Psychologie bei Wilhelm Wundt (1832-1920) und Oswald Kà ¼lpe (1862-1915) in Leipzig, wo Cohn in den Jahren 1892 bis 94 am Psychologischen Institut arbeitete.
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